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Neue aktualisierte Rissdaten Tirol (August/September 2025) und neue Gefahreneinschätzung

  • 3 Min. Lesezeit

Ergänzend zu unserer letzten Information möchten wir Sie darauf hinweisen, dass die Tiroler Landesregierung die Rissbegutachtungen für die Monate August und September 2025 aktualisiert hat. Kärnten hat dazu weitere Abschussverordnungen erlassen. 

Die neuen Daten bestätigen einerseits die bekannten Hotspots, verdeutlichen aber auch zusätzliche Schwerpunkte, sodass die Gefahrenlage in mehreren Bezirken nun hochgestuft werden muss:

  • ⚠️ BH Kitzbühel und Kufstein bleiben klar belastete Bezirke mit mehreren neuen Rissen.
  • ⚠️ BH Imst und Innsbruck-Land rücken durch wiederholte Vorfälle stärker in den Fokus.
  • ⚠️ BH Lienz (Osttirol) bleibt ein Dauer-Hotspot mit fortgesetzten Rissen.
  • ⚠️ BH Hermagor (Kärnten) bleibt ein Dauer-Hotspot mit fortgesetzten Rissen.
  • ⚠️ BH Landeck (Tiroler Oberland) weist mehrere neue Fälle auf, insbesondere im Raum Nauders, Pfunds und Spiss. Damit zeichnet sich ein grenzüberschreitender Konflikt-Hotspot mit Südtirol und Graubünden ab – zusätzlich wurden hier auch Risse durch den Bären dokumentiert.

Die zeitliche Verdichtung dieser Vorfälle über mehrere Wochen hinweg zeigt, dass in den genannten Regionen von einer stationären Präsenz mehrerer Wölfe (und im Bezirk Landeck auch eines Bären) auszugehen ist. Nach dem Gutachten von Priv.-Doz. Dr. Wolfgang Wessely, LL.M. und Senatsvorsitzender am Landesverwaltungsgericht, ist dies ein klarer Fall von Gefahr im Verzug. Die zuständigen Behörden sind somit verpflichtet, präventive Maßnahmen rechtmäßig und verhältnismäßig anzuordnen.

Risiko auch auf Talweiden

Risse verlagern sich zunehmend in die Tallagen, wenn die Almzeit endet. Laut dem Statusbericht Wolf 2020 des Österreichzentrums Bär, Wolf, Luchs gab es in den Vorjahren bereits etwa 40 % aller Schafrisse auf Heim- und Talweiden. Diese Entwicklung bestätigt einen bekannten Trend: Die Gefahr betrifft nicht nur Almen, sondern auch dauerhaft Heim- und Talweiden. Dies muss bei der Gefahrenbewertung und Herdenschutzmaßnahmen berücksichtigt werden.

Übersicht der Gefahrenlage nach Bundesland

Tirol (Gefahr durch Wolf: sehr hoch):

  • ⚠️ BH Landeck
  • ⚠️ BH Imst
  • ⚠️ BH Kitzbühel
  • ⚠️ BH Lienz (Osttirol)

Tirol (Gefahr durch Wolf: hoch):

  • BH Reutte
  • BH Innsbruck-Land
  • BH Kufstein
  • BH Schwaz

Kärnten (Gefahr durch Wolf: sehr hoch):

  • ⚠️ BH Hermagor

Kärnten (Gefahr durch Wolf: sehr hoch):

  • BH Feldkirchen
  • BH Klagenfurt-Land
  • BH Sankt Veit an der Glan
  • BH Spittal an der Drau
  • BH Villach-Land
  • BH Völkermarkt
  • BH Wolfsberg

Hinweis: In den genannten Bezirken sind keine einzelnen Rissgutachten oder Abschussverordnungen mehr nötig, da die Bundesländer und das ÖZ die Gefahrenprognose anhand der amtlichen Monitoringdaten bereits bestätigt haben.

Salzburg, Niederösterreich, Steiermark (Gefahr durch Wolf: hoch):

  • regional/saisonal erhöhte Risiken, v. a. während Almzeiten

Vorarlberg und Oberösterreich (Gefahr durch Wolf: hoch):

  • geringeres Risiko, aber Einzelfall-Cluster möglich

Handlungsempfehlungen

Dazu entnehmen Sie bitte die Herdenschutzinformationen von der Webseite des Österreichzentrums Bär, Wolf und Luchs.  Diese Maßnahmen sind geeignet, erforderlich und verhältnismäßig, um Schäden zu verhindern und die gesetzlichen Pflichten zum Schutz der Tiere zu erfüllen. 

Quellen

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